Berliner Semesterticketlösung: Das Aus des Brandenburgischen Wissenschaftsstandorts?!

+++PRESSEMITTEILUNG+++

Die Entscheidung des Berliner Senats über das Semesterticket vom 06.12.2022 ist für die Brandenburgischen Hochschulen von gravierender Bedeutung. Ein Großteil der hiesigen Studierenden lebt in Berlin und pendelt täglich zur Hochschule. Doch die Frage ist, wie wirkt sich die Entscheidung des Landes Berlin unmittelbar auf die im Berliner Speckgürtel befindlichen Hochschulen aus? Was ist mit den Hochschulen im übrigen Land Brandenburg?

Hierzu antwortet Moritz Pleuse, Sprecher der Brandenburgischen Studierendenvertretung:

Die Entscheidung hat die brandenburgischen Studierendenschaften vor den Kopf gestoßen! Die Hochschulleitungen verlangen für die Sommersemesterrückmeldung schon jetzt einen Vertrag mit dem VBB. Ein Nachverhandeln ist nicht mehr möglich. Wir brauchen eine geeignete Lösung für Brandenburg durch die Landesregierung!

Wir sehen das Land hier in der Pflicht nun nachzuziehen, um eine Preisgerechtigkeit herzustellen. Studierende gehören inzwischen zum prekärsten Teil unserer Gesellschaft, da 38% von ihnen schon jetzt unter der Armutsgrenze leben. Studierende leiden sprichwörtlich seit Jahren unter Einschränkungs- und Sparmaßnahmen, welche von Land und Bund auferlegt wurden. 

Ludwig Schenk, Sprecher der Brandenburgischen Studierendenvertretung, hierzu weiter: 

“Das mag die Wirtschaft und Hochschulen entlastet haben; Doch die Studierenden und andere gesellschaftlich schlechter gestellte Gruppen mussten dafür die Rechnung tragen. Damit muss nun Schluss sein!” 

Wir sehen die Berliner Entscheidung als Chance und Gelegenheit für die Landesregierung Brandenburg, selbst aktiv zu werden. Es braucht entweder einen Zuschuss für das VBB Semesterticket im Sommersemester oder das Land muss in den jetzigen Haushaltsdebatten die Mittel für ein bundesweit gültiges und vom Land gegenfinanziertes 29-Euro-Bildungsticket, in Abstimmung mit Berlin, freimachen. Nur so kann die gegenwärtige Situation für beide Länder geeignet gelöst werden. 

Was die Zukunft bringt, bleibt zum jetzigen Stand ungewiss. Eine Gesprächsanfrage der Brandenburgischen Studierendenvertretung an Finanzministerin Katrin Lange und Infrastruk-turminister Guido Beermann blieben bis heute unbeantwortet.