Die brandenburgischen Hochschulen, Studierendenvertretungen und Studentenwerke haben sich mit dem Wissenschaftsministerium auf Eckpunkte als Grundlage für weitgehende Öffnungsschritte im kommenden Wintersemester 2021/22 verständigt. Zentrale Punkte sind der deutliche Ausbau der Präsenz-Angebote und vielfältige Unterstützungsangebote für Studierende. Die Erklärung mit allen Eckpunkten findet sich in der Anlage.
Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle: „Corona zum Trotz: Studierende, Lehrende und Mitarbeiter*innen an unseren Hochschulen und Studentenwerken haben in den vergangenen Monaten flexibel, kreativ und mit viel Engagement dafür gesorgt, dass Studieren immer möglich war. Wir haben sie dabei gerne unterstützt: Mit der Verlängerung von Prüfungsfristen und der individuellen Regelstudienzeit, mit Aufstockung der Härtefallfonds der Studentenwerke, mit einem Sofortprogramm für digitale Hochschullehre. Selbst in Zeiten des größten Lockdowns waren die Hochschulen zudem nie gänzlich zu: Laborarbeiten waren möglich, Präsenzprüfungen erlaubt, Mensen geöffnet, Bibliotheken erreichbar. Unser Erfolgsweg: Die regelmäßige und enge Abstimmung mit allen Partnern. Deshalb konnte auch während der Pandemie vieles geöffnet bleiben. Und diesen Weg gehen wir mit der gemeinsamen Erklärung weiter – gemeinsam, abgestimmt, verantwortungsbewusst. Lehre, Lernen und Forschung braucht den direkten Austausch, die persönliche Begegnung von Studierenden, den Kontakt mit Lehrenden – auf dem Campus, in den Lehrsälen, in der Mensa und in der Bibliothek. Deshalb lautet die Überschrift für das kommende Wintersemester auch ‘Präsenz’, wo immer möglich. Ich danke Hochschulen, Studierenden und Studentenwerken für ihren Einsatz und ihre Solidarität. So wird Zukunft gestaltet.“
Prof Dr. Eva Schmitt-Rodermund, Präsidentin der Fachhochschule Potsdam und Vorsitzende Brandenburgischen Landesrektorenkonferenz:„So gut wie die digitalen Möglichkeiten waren, den Unterricht fortzusetzen und Studium weiter zu ermöglichen: Lernen, Erkenntnis und Erinnerung entstehen immer erst aus der direkten Kommunikation, aus Anfassen und Ausprobieren, dem Spaß am gemeinsamen Tun. Das ist viel mehr als das gesprochene Wort und der gelegentliche Blick auf die Nasenspitze. Wir haben Sehnsucht nach unseren Studierenden. Auch die Lehrenden sind es leid, auf den Bildschirm zu schauen. Wir Hochschulen freuen uns sehr auf den Unterricht vor Ort und wollen so viel Präsenz ermöglichen, wie es irgend geht.“
Prof. Dr. Susanne Stürmer, Präsidentin der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF und stellvertretende Vorsitzende der Brandenburgischen Landesrektorenkonferenz: „Dieser Öffnungsschritt gibt uns allen Hoffnung. Meinem Eindruck nach können wir in Brandenburg bisher auf eine gute Zeit der gemeinsamen Krisenbewältigung zurückblicken, in der wir verantwortungsvoll und im Sinne der Studierenden, Forschenden und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im engen Schulterschluss zwischen Hochschulen,Studentenwerken und dem Ministerium gearbeitet haben. Herzlichen Dank an alle dafür.“
Monique Zweig, Geschäftsführerin des Studentenwerkes Frankfurt (Oder):„Das Studentenwerk Frankfurt (Oder) steht bereit, um im Wintersemester wieder mehr Studierende vor Ort begrüßen zu können und im vollen Umfang Essen zu kochen, Wohnungen zu vermieten, BAföG-Anträge entgegen zu nehmen und im Studienalltag zu beraten und zu helfen. Unsere Mitarbeiter*innen sind hoch motiviert. Einerseits wollen wir wieder mehr Normalität erreichen, andererseits aber auch die Erfahrungen und Erkenntnisse der Pandemiezeit in den Alltag unserer Arbeit einfließen lassen. Schwerpunkte werden dabei der Ausbau der psychologischen Beratung und eine Reform der Studienfinanzierung sein müssen.“
Peter Heiß, Geschäftsführer des Studentenwerkes Potsdam: „Wohnen, essen, beraten, finanzieren – wir sind vorbereitet auf das nächste Semester mit möglichst viel und sicherer Präsenz. Wir freuen uns auf die Studierenden und auf einen belebteren Campus, der endlich wieder zum Begegnungsort wird.“
Jonathan Wiegers, Sprecher der Brandenburgischen Studierendenvertretung (BRANDSTUVE): „Bei der geplanten Rückkehr zur Präsenzlehre an den Brandenburger Hochschulen ist es – trotz dieses wichtigen Schrittes zurück zur Normalität – umso wichtiger, umsichtig und im Sinne des Schutzes der Gesundheit von Studierenden und Lehrenden zu planen und geeignete flankierende Maßnahmen zu ergreifen, damit die Rückkehr zur Präsenzlehre im Wintersemester 2021/22 ein Erfolg für die Studierenden und Lehrenden wird. Hierzu fordert die BRANDSTUVE die Hochschulen auf, geeignete Hygiene- und Rückkehrkonzepte unter Beteiligung aller relevanten Statusgruppen zu erstellen, hierbei braucht es zum Wintersemester flächendeckende Teststrecken an den Hochschulstandorten, wo sich die Studierenden in den Vorlesungszeiten testen lassen können. Des Weiteren braucht es ausgedehnte Impfmöglichkeiten für Studierende und Lehrende. Zudem muss in gut funktionierende Lüftungssysteme für die Hörsäle investiert werden, damit die Studierenden im Winter nicht frieren müssen. Bei allen Öffnungsmaßnahmen ist auf die Barrierefreiheit zu achten und weiterhin müssen vulnerable und gefährdete Gruppen innerhalb der Studierendenschaft und im Lehrkörper geschützt werden und für diese Hybrid- und Online-Lösungen angeboten werden.“