Pendler-Aktionswoche: Täglich gestresst – dann brauchst du die Verkehrswende!

Volksinitiative „Verkehrswende Brandenburg jetzt!“ macht mit einer Pendler-Aktionswoche auf den Handlungsbedarf im Regionalverkehr aufmerksam. Fast ein Drittel der erwerbstätigen Brandenburger*innen pendelt in ein anderes Bundesland, meist nach Berlin. Auf vielen Regionalbahnlinien geht zukünftig ohne schnelle Kapazitätserweiterung und Infrastrukturausbau nichts mehr

Potsdam, den 9. Dezember 2019: Trotz Gedränge in den Zügen, lassen immer mehr Brandenburger*innen das Auto stehen und fahren mit der Bahn zur Arbeit oder zur Uni. „Menschen, die die Bahn nutzen wollen, müssen die Chance haben entspannt und pünktlich anzukommen. Das ist leider auf vielen Strecken ein großes Problem“, kommentiert Johanna von Hackewitz, Sprecherin der Brandenburgischen Studierendenschaft und Mitbegründerin der Volksinitiative „Verkehrswende Brandenburg jetzt!“. Sie pendelt regelmäßig von Eberswalde nach Berlin im überfüllten RE 3 „Zur Rush-Hour ist der Zug so voll, dass Stehen selbst in den ersten und letzten Wagons völlig „normal“ ist und es sogar schwierig ist, überhaupt in den Zug zu kommen“, so von Hackewitz.

Auch Städte wie Potsdam, mit wachsenden Einpendlerzahlen sind dringend darauf angewiesen, dass zukünftig mehr Menschen ein besseres ÖV-Angebot erhalten, denn in der Potsdamer Innenstadt gehören Staus schon heute zum Alltag“, ergänzt Elrita Hobohm von ARGUS Potsdam e.V., die sich ebenfalls aktiv für die Volksinitiative engagiert.

Die Schere zwischen Angebot und Nachfrage geht immer weiter auseinander

Seit 2004 stieg der Anteil der Fahrgäste im VBB mit über 28 Prozent deutlich an, während der Anteil der bestellten Zugkilometer für den Regionalverkehr im gleichen Zeitraum nicht gestiegen ist. Die Folge: gerade zu den Stoßzeiten wird es immer enger in den Zügen. Bis 2030 wird für den Regionalverkehr eine weitere deutliche Nachfragesteigerungen von jährlich mindestens 5, 6 Prozent prognostiziert. „Und das ist nur der bestehende Trend“, erläutert Fritz Viertel Vorsitzender des ökologischen Verkehrsclubs VCD Brandenburg „Um die Klimaschutzziele zu erreichen, müssten die Brandenburger*innen jedoch mindestens doppelt so viele Wege wie bisher mit Bus und Bahn zurücklegen. Um diese Menschen aufnehmen zu können, brauchen wir einen massiven Ausbau der Infrastruktur und mehr und längere Züge. Orte wie Brandenburg an der Havel, Werder und Fürstenwalde brauchen zukünftig einen 15-Minutentakt und Nauen muss mindestens im Halbstundentakt angebunden werden.“

Fahrradmitnahme im Zug – zu Spitzenzeiten fast unmöglich

Wer die Zugfahrt sinnvoll mit dem Fahrrad kombinieren kann, kommt oft noch schneller ans Ziel, doch dafür fehlen schon heute die Kapazitäten. „Wer zu Spitzenzeiten mit dem Fahrrad in die Regionalbahn möchte, erlebt nur Frust“, kommentiert Stefan Overkamp vom ADFC Brandenburg. „Die Volksinitiative fordert deshalb auch bessere Fahrradmitnahmemöglichkeiten im Nahverkehr und die Möglichkeit alternativ zum eigenen Rad mit dem ÖV-Fahrschein ein Rad auszuleihen.“

Wer pendelt braucht die Verkehrswende

Mit einer Pendler-Aktionswoche macht die Volksinitiative „Verkehrswende für Brandenburg – jetzt!“ vom 9. bis 13. Dezember auf die Situation der brandenburgischen Pendler*innen aufmerksam und sammelt an unterschiedlichen Pendlerbahnhöfen Unterschriften für die Volksinitiative.

Alle Forderungen der Volksinitiative, die ersten Aktionsfotos und Infografiken unter:
Verkehrswende-Brandenburg.de

Pressekontakt:
VCD-Brandenburg • Anja Hänel (Geschäftsführerin) • Tel. 0331/201 55 60 / mobil 0176 320 55 610 • presse@vcd-brandenburg.
ADFC Brandenburg • Dr. Stefan Overkamp (Landesvorsitzender) • mobil 017 32661089